Von Jean Paul an Johann Wilhelm Vogel. Rehau, Oberfranken, 26. Februar 1786.
Brieftext
Um diesen Brief zusammenzubringen: must’ ich mich sehr plagen
und ich muste Papier, Dinte, Feder etc. wirklich dazu borgen; der
H. P[farrer] schos
es zusammen her. Sie können daraus sehen, wie
schlecht meine Umstände sind und wie nöthig es ist, daß Sie mir
die
Verbesserung derselben bald schikken … Ohne Scherz: ich
würde Sie
nie an diese Verbesserung erinnert haben, wenn blos
ich und nicht
auch meine Mutter Antheil an ihr nähmen
[!]. Morgen bin ich in
Hof und der Leistschneider auch.... Übrigens solten Ihre
Bücher
nicht so sehr eigennüzig sein; ich meine sie solten nicht, weil
ich etwan
einige Monate bei Ihnen gelegen, sich nicht sofort
der Repressalien
bedienen, indem sie ohne Scheu wieder bei mir
einige Monate liegen.
Ich wolte aber wetten, selbst der
Archenholz denkt um kein Haar
besser; weil ich bei Ihnen
[?] einen Tag zu Gaste war, so wird er
alles
gleich machen und bei mir wieder zu Gaste kommen wollen.
In
zwischen werd’ ich ihn gern sehen und
Sie können dies dem H. Wag[ner]
schreiben.... Leben Sie wol und danken Sie dem Himmel und
Ihrem
Schreibemeister, daß Sie eine bessere Hand schreiben als
etc.
N. S. H. V[ogel] hat mir ein Kompliment
oder auch eine Emp
fehlung an Sie eingehändigt, um sie
weiter zu spediren; ich hab’ es
hier mit beigelegt und ich
hoffe, daß Sie es richtig und unverdorben
erhalten
werden.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_149.html)