Von Jean Paul an Erhard Friedrich Vogel. Töpen bei Hof, 2. April 1789.
Brieftext
Theuerster Herr Pfarrer,
Ich lege meinen Schul- und Theaterszepter weg und laufe wieder in
die Koulisse meiner Studirstube. Oerthel bittet mich daher, die
Bücher
die ich verliehen, wieder in seine Bibliothek zusammenzurufen.
Sie
werden daher die Güte haben, dem Boten die örthelischen zu
geben.
Jezt können Sie in täglicher Furcht leben, daß ich mich wie ein
Gespenst in Arzberg sehen lassen werde, besonders im dasigen Pfar
hause. Diesem Gespenst werden Sie Ihre
Seele verschreiben sollen;
und da Sie ein schlechter Exorzist
sind: so werden Sie’s wol eine Nacht
im Hause behalten müssen.
Sie haben doch meinen neulichen und den Bekmannischen Brief
erhalten?
Comme vous avés noirci le livre de Rousseau aussi que ses
ennemis ont noirci sa vie: je vous prie de ne le remettre
que dans
mes poches, qui vous reporteront en peu de tems
quelques de
vos livres.
Ich habe die Ehre mit grosser Hochachtung zu sein
gehors. Diener
Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_252.html)