Von Jean Paul an Christian Otto. Schwarzenbach a. d. Saale, 10. März 1790.

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Brieftext

[ Schwarzenbach, 10. März 1790. Mittwoch ]

Wenn du Mosers Zettelkästgen in einen Hauptkasten ausleertest und
wol unter einander rütteltest: so hätte Moser einen etwannigen und
du einen kleinen Begrif von meiner anagrammatischen Lage ohne
Repositorium. \nicefrac {999}{1000} meiner Sachen sind noch nicht ausgepakt und
ich selbst bins noch nicht sondern scheine mir noch immer auf dem
Kutschkissen zu leben. Erbarme dich meiner und wende mir einen
Fuhrman zu. Tust du nichts: so freu’ ich mich, daß ich doch die Hofnung
behalte, deinem B[ruder] ans Herz zu greifen und besagtes zu rühren.
Denn Besagter und Besagtes nahmen stets mehr Rüksicht auf
arme Dorfprisziane und bescheerten ihnen Fuhrleute und Gibbons
genug.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 311): An Otto den 10 März. i: Wahrheit 4,244×.

285,32 Joh. Jakob Moser (1701—85) sammelte seine publizistischen Materialien in „Zettelkästen“, eine Bezeichnung, die Jean Paul für die Kapitel seines Quintus Fixlein anwandte; vgl. I. Abt., V, 14,26—30, 79,18, II. Abt., III, 11,28f. 286, 7 Edward Gibbon, „Geschichte des Verfalls und Untergangs des Römischen Reichs“, aus dem Engl., Leipzig 1779ff., 19 Bände. (Eine andere Übersetzung in 16 Bänden erschien in Magdeburg und Wien, 1788—92.) Exzerpte daraus im 19. u. 20. Bande von 1790.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_310.html)