Von Jean Paul an Dorothea Friederike Wirth. Schwarzenbach a. d. Saale, 2. Juli 1790.
Brieftext
Ich schreibe an meiner Lebens- und Sterbensgeschichte; am Mon
tage fahr’ ich so darin fort: „Den 5 Jul. hatt’ ich das
Vergnügen,
etc. einfahren
[?] zu sehen, ob sie es gleich
versprochen hatten.. ich und
Euphrosyne waren am
andächtigsten; Evang[elium] von Petri
Fischerei, ich sagte, ich wäre der Peter — ich muste
eine eben so lange
Predigt wie der Pfarrer nachhalten, sie zu
überreden, daß sie bei
lezterem assen — Birke Augarten,
Prater, Vauxhal; [Renata] sagte,
sie wäre schöner als die Eremitage. Wenigstens war sie es am
5 Jul.
Pflükte Vergismeinnicht, um von meinem Arme loszukommen —
Schlief um 3 Uhr ein, stand um 4 auf und schrieb gegenwärtiges
in meine Lebensgeschichte.“ Verzeihen Sie meine mänliche
Schwaz
haftigkeit. Ein paar Morgenwolken
dürfen Ihre Reise nicht ver
schieben:
der Tag steht oft närrisch auf und besonders hat der Sontag
sein Sonabends- und Nachtkleid bis um 12 Uhr an. Ich wünschte
Otto II ein 4tes Pläzgen in
Ihrem Wagen. Ich bin mit 250 000
Empfehlungen etc.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_326.html)