Von Jean Paul an Amöne Herold. Schwarzenbach a. d. Saale, 15. Oktober 1792.
Brieftext
Mademoiselle,
Der Jean Paul wäre gar zu undankbar, wenn er, da er immer
nur
bekömt und Sie immer nur geben, nicht wenigstens eine
Dankadresse
gäbe für die rekrutierten und für die
abgedankten Noten. Ich wünsche,
daß mir die Komponisten so
gefallen wie die Lieferantin derselben oder
wie die heutige es
so gut meinende Sonne, die — gleich dem Ge
schlecht, das man mit ihr vergleicht — vor ihrem Winter und ihrem
Umwölken den heitern Nachsommer vorausschikt. — Der Himmel
möge Ihnen für alles einen Athem, den Sie so gut
anwenden Sie
mögen singen oder reden (wenigstens mit mir),
ohne Stiche geben und
Ihre Lungenflügeln
[!] so gesund wie das Herz ist machen,
das sie ein
fassen und verhüllen.
Ich bin und bleibe, so lange meines etwas taugt
Fr. Richter
N. S. Verzeihen Sie daß ich eilig im Schreiben und nicht eilig im
Schicken war. 100,000,000,000,000 Empfehlungen.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_409.html)