Von Jean Paul an Erhard Friedrich Vogel. Schwarzenbach a. d. Saale, 6. Mai 1781.
Brieftext
Gehorsamstes Promemoria.
Für die Bücher, welche Dieselben mir neulich zu schikken die Gütigkeit
hatten, statt’ ich Denenselben den gehorsamsten Dank
[ab]. Wie
herlich sind die Briefe aus d[em]
Eng[lischen?]. Der Montaigne ist
über meinem Gesichtkreis. Aus einigen Stellen scheint mir, daß
er
bieder und rechtschaffen
[?] ist. Dieselben waren alzeit so
gütig, mir
meine Bitten zu gewären, ich hoffe, daß Dieselben
auch die lezte um
folgende Bücher nicht abschlagen werden:
mir’s von Denenselben ungebunden ausbitten, wenn es noch
nicht gebunden wäre
Schriften
Ich würde nicht so frei gewesen sein, und Dieselben sobald wieder
um andere Bücher gebeten haben, da ich selbst noch etliche noch nicht
zurükgegeben, wenn ich nicht von H. Aktuar Vogel gehört hätte,
daß
Dieselben so gütig gewesen wären, zu meinen Übungen im Denken
Anmerkungen zu machen. Wie erfreut war ich, von Denenselben eine
so un[verhofte?]
Güte zu geniessen. Es [war] viel Güte
[von] Denen
selben, diese Sachen nur zu lesen; aber es ists noch mer, daß
Dieselben
sie sogar verbessern. Ich erwarte Dero
[Anmerkungen], die
[ich] mir
ehestens
[?] gehorsamst ausbitte, mit der grösten
Ungeduld [und] mit
der
Freude, die [ich] schon zum voraus
empfinde, wenn ich ein gutes
Buch erwarte. Die übrigen Bücher
werde ich selbst nächstens Denen
selben
übermachen.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/I_5.html)