Von Jean Paul an Georg Andreas Reimer. Bayreuth, 27. Juni 1821.
Brieftext
Ihr Briefchen hat mir, wie gewöhnlich, Freude gebracht. Nicht das
Wetter allein, auch der Wunsch, die neuen Ausgaben zu
liefern, ver
schob meine Sommerreise zu
einer Herb[st]reise. — Hier ist der
erste
Theil der Mumien. Der
zweite wird entschieden während des Abdrucks
des ersten fertig, da die größere Menge ernster Stellen
weniger Nach
hülfe bedarf. —
Die zweite Vorrede kommt vor der ersten. — In Ihren
Wunsch,
die Seite zur Wohlfeilheit um 2 Zeilen zu vergrößern,
willige ich gern;
nur aber müßte die mir unerträgliche Enge
zwischen den Zeilen ver
mieden werden.
Aber könnte man denn nicht die Zeilen lieber etwas
verlängern als vermehren? Indeß will ich mich hier ganz auf Ihre
Liebe für mich und meine kleinen Wünsche verlassen.
Die Verlagbedingungen sind:
bogen 100 Dukaten.
—
bisher in Anweisungen auf Frankfurt, Leipzig etc. geben können —
Den Rest nach dem Abdruck dieses Theils —
das Nähere bei dessen Einsendung —
erbitte ich —
Das Drängen der Eile zwingt mich zum Abbrechen. — Sind Sie
einmal in keiner: so ersuch’ ich Sie, mir einige entweder sehr scharfe oder
sehr milde Urtheile über den Kometen mitzutheilen; und Ihres
zuerst.
So leben Sie denn wohl und bleiben Sie mir, was Sie mir sind.
Jean Paul Fr. Richter
N.S. Ist es Ihnen sonst nicht unbequem, so möcht’ ich Sie wol
bitten, im Vorbeigehen H. Carl
Sprengel, Erzieher des Grafen Redern,
unter den Linden No. 1, zu sagen, daß ich einen (von so
vielen Brief
und Buchgeschäften)
aufgeschobnen Dankbrief an ihn hier einschließen
wollte — und doch wieder aufschieben mußte.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_192.html)