Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 19. Oktober 1821.

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Brieftext

Baireut d. 19. Okt. 1821

Höchstgeschätzter Herr Hofrath! Ihr Wunsch, meine Kleinigkeiten
bei dem Aufhören des Damenkalenders in das Morgenblatt zu geben,
ist völlig der meinige, zumal da sie für dieses noch mehr passen; und ich
bitte Sie, ihn bald zu erfüllen und mir dann auf der fahrenden Post den
Abdruck zu senden. Auch ersuch’ ich Sie für einen Freund, gegen Be
zahlung mir die beiliegend angezeichneten Morgenblätter gütig zu
übermachen. —

Ist Ihre liebe Gattin, von deren langen Leiden Sie mir das vorige
mal geschrieben, wiederhergestellt? — An fremde erinnern mich jetzo
leicht meine eignen; denn im September verlor ich meinen einzigen
Sohn von 18 Jahren voll Talente, Kenntnisse und Tugend und mein
ganzes Leben ist nun verwüstet hier unten.


Leben Sie froh!


Der Ihrige
Jean Paul Fr. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Cotta-Archiv. 1⅔ S. 8°; 4. S. Adr.: An H. Hofrath Cotta v. Cottendorf,Stuttgart. Präsentat: 22 Okt., [beantw.] 9 Nov. K: An Cotta d. 19ten Okt. J: Cotta 2,524×. B: IV. Abt., VIII, Nr. 124. A: IV. Abt., VIII, Nr. 133.

Vgl. Nr. 200†. Cotta hatte geschrieben, er wolle den Damenkalendervielleicht beschließen und würde in diesem Falle Jean Pauls „Allerlei“nach und nach im Morgenblatt bringen. (Der Kalender für 1822 erschienaber doch noch.) Seine Frau liege im Sterben.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_220.html)