Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 6. August 1821.
Brieftext
Es thut mir ordentlich wohl, mein lieber Cotta, daß ich
Ihnen
wieder etwas zu schicken habe. Ich gebe Ihrem
Damenkalender immer
das Beste, was ich zu finden und zu machen weiß; freilich
ein Geschicht
chen wäre das
Leichtere. „Die Gesichte einer griechischen Mutter“ am
Ende des Aufsatzes haben meinen Freunden — zu welchen ich
selber auch
gehöre — ziemlich gefallen, so daß ich Sie fragen
möchte, ob man sie
nicht auch vorher im Morgenblatte mit der
Bemerkung „aus dem
Damentaschenbuche“ auf Gefahr einer kleinen
Ungewöhnlichkeit
könnte drucken lassen. Der Augenblick ist hier der
Brennpunkt der
Wirkung; zwei Monate später divergieren
vielleicht schon wieder die
gekreuzten Stralen. — Sie werden
entscheiden.
Beigelegte Nummern des MorgenblattesN.S. Leider find’ ich
sie jetzo nicht sogleich. erbittet sich mit Buch
händlergelegenheit ein Freund von mir;
und Sie werden den Preis mir
bestimmen.
Leben Sie froh mit den Ihrigen. Ihrem trefflichen H. Sohn dank’
ich noch besonders für seinen Brief. Immer
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_200.html)