Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, Anfang November 1821.
Brieftext
Guten Morgen, lieber Otto! Lies hier diese Weinleidens Geschichte.
Ich verschrieb von Groote 12
Weinproben. Da er aber in Bremen war
und von da aus wieder verreiset: so schrieb ich wieder
nach Frankfurt; —
und bald darauf
auch an Mumm. Die Frankfurter schicken unverlangt
12 Proben, indeß zu gleicher Zeit die Bremer ihre senden und
ein un
verlangtes Faß dazu. (Die Köllner reisen
noch.) Die erste ¼ Flasche aus
dem Fasse griff mich heute gewaltig an; vielleicht auch
durch unge
wohnte Stärke. Ich bitte
dich recht inständig, versuche ihn morgen
früh und schreibe mir dein Urtheil.
Zwischen 3 schädlichen Wein
fässern mußt’
ich mich in 1 Jahre hindurch quälen wie ein Regulus
außen; vielleicht ist dieses das 4te. Denn dieses fürchterlichste Jahr
meines Lebens
ließ mir, vom Reisen an, alles fehlschlagen, als wollt
es mich todtquetschen wie meinen Max. — Ich werde dir bald
allerlei
Briefe schicken; und später auch viele von Max.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_224.html)