Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, Anfang November 1821.

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Brieftext

[ Bayreuth, Anfang Nov. 1821 ]

Guten Morgen, Lieber! Ich danke dir recht für deine liebevollen
Anrathungen. Aber meine Nerven sind ganz anders. Deutsche Weine,
auch die besten, bekommen weder Geist noch Magen sonderlich. Von
rothen mehrte sich schon in Weimar mein Übel. — Zum Glück be
kommt mir der starke Probe-Barsac herrlich; also seh ich wieder Land
in diesem Todtenmeer. — Von meinem Sauterne-Wein, der dir und
jedem geschmeckt, könnt’ ich dir ja etwas ablassen. — Bischoff-Extrakt
im Wein ist ärger als mein schwacher Likör im Wasser, der gerade die
Weinsünden unschädlicher macht. — Unter neue Briefe sind einige alte
gekommen (die besten folgen noch); Emanuel, der manche noch nicht
gelesen, möge sie mir bald zurücksenden. Ich bin begierig, wie du mit
deinem jetzo stärkern Briefwechsel den meinigen erwiedern wirst, näm
lich belohnen.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

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Datiert nach dem vorigen und dem folgenden. Zu dem Schlußsatz vgl.Nr. 164 und 265.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_224a.html)