Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Therese aus dem Winckel. Dresden, Juni 1822.

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Brieftext

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[ Dresden, Juni 1822 ]

Zwei Sonntage.


Die Malerei gibt der Welt verklärte Körper, die Musik verleiht ihr
verklärte Seelen und so entsteht aus dem Erdreich ein Himmelreich. Nie
vergess’ ich, unvergeßliche Therese, die zwei Sonntage, wovon jeder
eine andere Welt mir öffnete und an denen Ihre Hände in diesen Himmel
mich führten; und niemand kann Ihre Gabe belohnen als Ihr Herz und
ein fremdes, dessen Freuden als Echo wieder zu Ihnen umkehren.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (Konzept): wie zu Nr. 301. *i: Papierdr. 2,148. K lautet: DieMalerei bekleidet die Welt mit einem verklärten Körper, die Musik begabt siemit verklärter Seele.

Über die Malerin und Harfenspielerin Therese E. H. aus dem Winkel (1784—1867) s. Ludwig Geiger, Dichter und Frauen (1896), S. 179ff.Nach 182, 24f. war J. P. das erstemal am Dienstag, 28. Mai, bei ihr; vgl.aber 190 , 19–21 .

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_304.html)