Von Jean Paul an Minona Spazier. Bayreuth, 21. Juni 1822.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth,21. Juni 1822 ]

Meine liebe, liebe Minona! Das bleibst du mir; ja ich hoffte, du
würdest ein wenig weinen bei meinem Abschied wie die Aderhold; aber
hast du es denn nicht innerlich gethan, so oft du auch äußerlich immer
bei mir gelacht? Ich schied von dir, meine Minona, voll wehmüthiger
Liebe. — Du sollst mein Duodez mit Folio beantworten und mir
wenigstens Gegengrüße — denn die Erstgrüße schreib’ ich hier — und
tausend Nachrichten von etc. geben und sogar von Leuten, die ich so wenig
gesehen wie den Pabst. Dabei sollst du — wenn du schreibst — lachen,
indem du erwägst, an wen du schreibst. Da du nun leicht vergissest und
verlegst, also auch dieses Blättchen: so will ich dir mit der nächsten
Post den Zwilling davon schicken, damit du meine Bitten auf diesem
erfüllst. Lebe froh und fromm, meine Theuere! Wie wird es sein, wann
wir uns wiedersehen? Das Schicksal sagt aber: wenn.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Minona Spaz. 21. Jun. 189,19 diesem] davor gestr. ihm

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_312.html)