Von Jean Paul an Richard Groote. Bayreuth, 30. November 1823.
Brieftext
Ihre Weinproben setzen mich in eine seltene Verlegenheit, nämlich
in eine — angenehme; denn unangenehme Verlegenheiten sind
eben
keine seltenen. In der Probier- und Examen-Woche
bestanden alle
zensierte so gut für Geschmack und
Gesundheit, daß ich sie alle wählen
würde, wenn ich
in Frankfurt neben Ihrem Keller wohnte. Ich muß
mich daher blos auf ein halbes
Oxhooft
Graves-Wein von 1819
einschränken... Noch eine Kiste mit 12 Bouteillen
Teneriffa, ein Piko
unter den Weinen, aber nur zum Heilen, nicht zum
Schreiben.... (Er
soll mich
[!] bei der Berechnung der 3fachen
Schuldposten über die
vorigen quittieren.) Der
Dezember wird Ihren Sendungen nichts ent
gegen setzen als Regen, höchstens kurz vor Weihnachten einigen Schnee.
— Die Einlage an das mir nachrollende Lotterierad, aus dem
man
für 100 fl. immer Nieten zieht, wie dafür der gesunde
Magen aus Ihrem
Keller Treffer.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_407.html)