Von Jean Paul an Georg Christian Hagen. Bayreuth, 17. März 1824.

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Brieftext

Konzept
[ Bayreuth, 17. März 1824 ]

Meinen Dank fang’ ich mit einer Bitte an. Ich wünschte nämlich die
von Ihnen mit Lob angeführten „Beiträge zur Poesie“ von Eckermann
nur auf 1 Tag zum Durchblättern oder wenigstens die Nachricht zu
bekommen, wo sie hier zu finden sind. Für das gewöhnliche Studium,
den andern eine unangenehme Stunde zu machen, haben Sie das
schönere gewählt, sie lieber zu nehmen durch angenehme. Schon längst
hab’ ich auch von meiner Seite dafür danken wollen. So oft [ich] von
meinen kleinen Reisen zurück kam, haben Ihre Blätter, sobald die fremden
halfen, mich freundlich bewillkommt. Möge Ihnen diese verbindliche
Aufmerksamkeit für [einen] wenigstens körperlich Ihnen Unsichtbaren
durch eine liberale von Lesern und Zensor in Ihrem dornigen historischen
Autoramt, wo bald Lob, bald Tadel anstößt, belohnet werden.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (Konzept): Zeitungschreiber Hagen. d. 17. März 252,6 bekommen bis sind] aus haben, wo ich sie bekomme 8 schönere] aus bessere angenehme] aus bessere aus schönere 9 hab’ bis 11 bewillkommt.] aus wurd ich Ihnenverpflichtet. Wenn ich auf meinen kurzen Reisen war, wußt ich gewiß, daß michIhr Blatt immer auf eine gefällige [aus schmeich.] Weise empfangen würde. 13 in] aus bei

Georg Christian Hagen, der zeitweise (auch 1824) die Bayreuther Zeitung redigierte. In der Ausgabe vom 16. März 1824 (Nr. 55, S. 228) findet sich am Ende eines Berichts über die Vorbereitungen zu den Berliner Feiern anlässlich von Jean Pauls 61. Geburtstag (vgl. IV. Abt., VIII, Nr. 284 und 291 und Erläuterungen) ein Satz aus Johann Peter Eckermanns „Beiträge zur Poesie“ (Stuttgart 1824), in denen J. P.s Vorschule der Aesthetik mehrfach aufgerufen wird, zitiert (Beiträge, S. 18): „Jean Paul gleicht einem nächtlichen Gewitter; ein leuchtender Blitz folgt dem andern, Alles ist Flamme.“ 252, 9–11 Wohl etwas ironisch, vgl. Bd. VII, Nr. 534, 276 , 13–16 .

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_423.html)