Von Jean Paul an Joseph Niggel. Bayreuth, 16. Oktober 1824.
Brieftext
Die Herren v. Reichenbach und Frauenhofer haben mir für meine
Augen, die selber in Leipzig nicht die rechten Brillen
finden konnten, die
Ihrigen empfohlen. Ich wende mich daher an Ihre
Geschicklichkeit und
bitte Sie, mir für das Lesen eine
konkave Brille schleifen zu lassen, die
um 2 Grade schärfer
ist als die beiliegende; und dann für das Schreiben
bei Licht eine andere noch etwas schärfere. — Übrigens könnten Sie
mir vorläufig mehre Proben Ihrer
schärfern Brillen — sogar eine
scharfe für die Ferne — mit
umgehender Post zum Versuche senden.
Bei der Abnahme der
Tage und meines Gesichts zugleich brauch’ ich
Sie wol nicht
um Eile zu bitten. Die Gestelle erbitte, wo möglich, von
Stahl mit Bügeln. — Lassen Sie mein Vertrauen nicht
unbelohnt
bleiben; und geben Sie mir bald hellere Tage
durch Ihre Kunst.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Jean Paul Fr. Richter
Legazionrath
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_455.html)