Von Jean Paul an Josephine von Welden. Bayreuth, 19. Mai 1820.

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Brieftext

Baireut d. 19. Mai 1820

Die Freude des Empfängers ist für einen wolwollenden Geber eigent
lich der einzige rechte Dank; — also hab’ ich Ihrer Exzellenz heute schon
den größten gesagt, wenn auch stumm. Durch dieses überaus niedliche
Nähtischen für Autornadeln find’ ich überall ein Wandermuseum, wo
eine Bank ist, und ich kann mich nun mit ihm in jedem Garten häuslich,
d. h. schriftstellerisch niederlassen. Wie jeden in mehr als einem Sinne,
so suchen Sie durch dieses Tischchen auch mich näher mit dem Himmel
zu verbinden, da ich dadurch überall unter ihm arbeiten kann. Ich freue
mich auf Morgen, wo ich meinen Dank mündlich wiederholen kann, in
dem ich ihn zugleich verdoppeln muß für das Morgen.


Mit innigster Verehrung

Ihrer Exzellenz
ergebenster
J. P. F. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: ehem. Ernst Vincent, Jena. 1 S. 8°. K (Konzept): Die Welden bei Übersendung eines tragbaren Tisches den 19. Mai. J: Euphorion, 29. Bd. (1928),S. 403. 29,19 heute] danach morgen K 20 wenn auch] wenngleich K 21 find’] bekomm K Wander-Museum aus Wandel-Museum K 24 näher]mehr K 25 da] weil K

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_49.html)