Von Jean Paul an Josephine von Welden. Bayreuth, 19. März 1820.

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Brieftext

Verehrteste!

Wenn ein Menschenjahr vorübergezogen und dem Herzen oft zu viel
mitgenommen: so läßt es ihm doch die guten Thaten übrig, — die
Schutzheiligen des nächsten —, welche nicht durch die Zeit, wie die
Schmerzen, kleiner werden. Daher bedarf ein Herz wie das Ihrige,
Verehrteste, zum Glücklichsein nur der Erinnerung. Alle unsere Wünsche
für Sie können nur Wünsche für die Ihrigen sein; und diesen werde ein
Jahr des Segens! — Dann ist die Mutter und Gattin vom Himmel
erhört und beglückt.


Baireut d. 19. März1820
Mit unwandelbarer Verehrung
der Ihrige
J. P. F. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: DLA, Marbach; ehem. Prof. Ernst Küster, Gießen. 2 S. 8°. K 1 (mit Ausnahme der 4 erstenWorte von Emmas Hand): Die Welden 19ten März. K 2 (wohl von derHand der Empfängerin): E. Vincent, Jena.

Zum Namenstag der Empfängerin. Er wurde durch die Aufführung vonIfflands „Elisa von Valberg“ gefeiert, wie Karoline an Max berichtet.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_23.html)