Von Jean Paul an Karl Gottlob Caspari. Bayreuth, 15. Juli 1825.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth,15. Juli 1825 ]

— in der Diät beging ich nur laßliche, keine Todsünden — die
Isolazion und Alleinherrschaft der homöopathischen Zwergarzenei
bewahren — Die Metastasen führten mich in diese parzielle Nacht
meines Lebens —

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Cospari [!] in Leipz. d. 15 Jul. A: IV. Abt., VIII, Nr. 342. 285, 3 vielleicht läßliche

Vgl. A: „Ich sehe schon, daß Sie Ihren Antheil an Apollo’s Kunst selbstbis auf seine Kräuterkenntniße erstrecken und muß den Herrn Hofrath [!]mithin als Collegen behandeln. Das erste Pulver, welches Sie genommenhaben, war allerdings Pulsatille, und da Sie wissen werden, daß geradediese weniger als ein anderes Mittel, den Wein verträgt, so hätten Sie ihnauch dabei ganz vermeiden sollen. Ohnstreitig ist ihre Kraft dadurchunterdrückt worden, ehe sie auf die Reproductionsorgane des Auges wirkenkonnte ... Hoffentlich gewöhnen Sie sich allmählich das süße Gift desBauches ab ... Die mystischen Ausleerungen haben Sie dem 2. Mittel,einem Quatrilliontheilgen Mercur zuzuschreiben, welcher einen mir sehrerwünschten Reiz auf den Unterleib gemacht hat ... Saueres Weißbiertrinken Sie um des Himmels willen nicht ... Viel lieber will ich mir einleichtes braunes Bier gefallen lassen ... Ich muß bei den nächsten Arzneimitteln auf Ihre Flechten Rücksicht nehmen ... Sie erhalten daherzunächst ... Belladonna ...“ Es folgen genaue Anweisungen für drei Pulver, Verbot des Weingenusses, Bitte um weitere Nachricht über dieWirkung.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_491.html)