Von Jean Paul an Sophie Charlotte Eleonore von der Kettenburg. Bayreuth, 19. Juli 1825.

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Brieftext

Baireut d. 19 Jul. 1825

Sie können im Winter Geschenke und Blumen des Sommers geben
und Ihre Nelken an meinem Geburttage duften noch immer in meiner
dankbaren Erinnerung fort. Aber wie der meinige den Frühling, gerade
die unbeständigste Jahreszeit anfängt: so ist der Ihrige in der Nähe des
Sommers, der durch seine schöne Beständigkeit das Ebenbild Ihres
Charakters wird und in welchem die bleibende Abendröthe noch zaube
risch der Morgenröthe entgegen blüht, wie in Ihrem Herzen das irdische
Leben dem künftigen...


Ihr ergebenster
Jean Paul Richter

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Hassfurther Kat. 17 (Oktober 1993), Nr. 140; ehem. Kat. 170 Gilhofer & Ranschburg (Wien 1924), Nr. 263. 2 S. 8º,4. S. Adr.: An Geheimräthin von Kettenburg. Braungelbes Papier.

Der Autographenkatalog gibt als Adressatin Geheimrätin von Klettenberg an, was sicher ein Irrtum ist. Nach der Angabe von E. C. v. Hagen(Über Jean Pauls Aufenthalt in Bayreuth, 2. Aufl., 1863, S. 9) brachteJ. P. im Hause der Geheimrätin von der Kettenburg oft seine Abendezu. Sie war die Mutter der Bd. VI, 269, 23† genannten Sophie von derKettenburg.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_492.html)