Von Jean Paul an Georg Andreas Reimer. Bayreuth, 12. Oktober 1825.
Brieftext
Endlich bleiben wir, mein lieber Reimer, ungeschieden, insofern wir
wollen. Cotta gab mir eine
Antwort, die nach seiner Gewohnheit Alles
in unbestimmte Zeit hinausschöbe. Er will die Auflage von
Sub
skribenten abhängig machen und
sogar ich soll sie, bei meiner Abneigung
dagegen und
meinem gänzlichen Misverhältnis zu ihnen, mitwerben
helfen.
Im Ganzen wird freilich jetzt das Publikum nicht sehr reich an
Subskribierglauben für ihn sein. Hier sende ich Ihnen ein
Druckbogen
verzeichnis, das im
Durchschnitt gerechnet, eher zu klein als zu groß ist;
nur
muß das Format der Werke durchaus nicht zu groß sein, sondern
am besten wie das von Katzenbergers Badereise oder auch wie
das von
der Ausgabe der Levana. In jedem Fall bitte ich Sie um
mehrere Druck
musterformate zur Auswahl. Näher können
wir Alles abschließen, wenn
Sie auf mein Schreiben vom 7ten Oktober geantwortet haben. Vor
bereitet ist Alles zum anfangenden Druck. Übrigens freue ich
mich auf
unser freundschaftliches Verhältnis schon
darum voraus, weil Ihre
Verbindung nicht wie bei Cotta durch
hundert ganz ungleichartige
Geschäfte und Plane erschwert und gehindert wird. Vergeben
Sie
meinen Augen den Gebrauch der fremden Hände, der
Herbst spannt sie
zu sehr an. Erhalten Sie mir Ihr
wohlwollendes Herz.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_501.html)