Von Jean Paul an Georg Andreas Reimer. Bayreuth, 21. Oktober 1825.
Brieftext
Ihr Brief, mein theuerster Reimer, hat mir eine Ihres Charakters
würdige Freude gemacht. Unsere Hände sind nun auf lange zu
einem
schönen wohlwollenden Handeln verknüpft, und sie
werden unseren
Herzen gemäß, einander nie verlassen. Es
bleibt nun bei Allem dem, was
Sie selber zugestanden, bei
der Summe von 35,000 Rth. in Gold für
die Lieferung
von 60 Bänden. Ferner bei einer Entschädigung für Sie
im
höchst unwahrscheinlichen Falle eines weniger gelingenden Ab
satzes, und endlich
ein[em] Nachschuß von 5000 Rth. bei dem
Absatz
von 6000 Exemplaren, so wie einem ähnlichen von
7000 Exemplaren
und so weiter. Ich bitte Sie übrigens selber
einen Kontrakt aufsetzen
zu lassen, worin dann das
Nöthige zu ergänzen oder zu modifizieren ist.
Im November
erscheint bei Ihnen unfehlbar die erste Lieferung, damit
sich Alles in der Ostermesse vollende. Sie besteht aus dem 1ten und
2ten Theil der
unsichtbaren Loge, ferner aus dem 1ten und 2ten Theil
des Hesperus, und endlich aus dem 1ten Theil der grönländischen
Prozesse.
Die zweite Lieferung enthält den 3ten und 4ten Theil des Hesperus,
den Quintus Fixlein, das 2te
Bändchen der grönländischen Prozesse
und biographische Belustigungen unter der Hirnschaale einer
Riesin.
Ihre Güte muß ich bittend und hoffend in Anspruch
nehmen, damit
gerade alle Jahr 4 Lieferungen
erscheinen. Bei mir selber ist Alles bis
auf jedes Bändchen
geordnet. Bei der Übersendung der ersten Lieferung
bitte ich
Sie um das Honorar, bei den anderen Lieferungen mögen Sie
das
Honorar nach dem Abdruck bezahlen. Im Ganzen bitte ich Sie um
15 Freiexemplare. Für die Privilegien für den Nachdruck will ich, so viel
ich kann, sorgen.
Die Hand meiner Tochter gilt für meine eigene. — Leben Sie wohl,
theurer und geachteter Mann.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_504.html)