Von Jean Paul an Johann Andreas Uthe. Bayreuth, 12. Januar 1820.
Brieftext
Sie beschenkten mich mit einem Toninstrumente; aber könnte man
lieber Ihrem beraubten Herzen eine Laute oder Guitarre schicken, welche
den Schrei des Schmerzes in milde Töne auflösete. Der Mensch
mit
seinem Mitleid kann nichts. Aber Gott wird Ihnen
eine Zukunft
schicken. — Eine Mutter ist schwer zu trösten;
nur ihr Gatte vermag es,
und ihre Kinder. Sie mit diesen zusammen 〈vereinigt〉 werden
die ver
wundete Mutter aufrichten, welche
zugleich für Sie und sich leidet. —
Ihre Guitarre wird von den
hiesigen Künstlern für die beste in B[aireut]
erklärt. Desto mehr Dank sag’ ich Ihnen für eine Gabe,
welche noch
die Musikkunst der Meinigen steigert.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VIII_6.html)