Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, Neujahr 1815.

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Brieftext

[ Bayreuth, Neujahr 1815 ]

Gutes, hebendes, mildes, entwölktes Neujahr!


Das im Umschlag eingeschloßne Finanzliche lies, um mir einen
Rath zu geben.

Das Übrige lies nach der Lagen-Reihe. Es wird dich erschüttern
wie mich, aber doch weder mehr noch weniger. Froh bin ich, daß ich
strengern Rathgebungen für meine Antworten an Mariane nicht
gefolgt; zumal da sogar meine mildern jetzo mir erbärmlich für diese
nun seelige Seele vorkommen, wiewol in meiner unwissenden Lage
keine andern möglich waren. Übergeh in Müllers geistreichem Be
richte bei dem ersten Lesen die oft pedantischen philosophischen Ein
schaltungen und eile zum großen Charakter.


Ich muß dir und E[manuel] einmal ihre gehefteten Briefe mit
meinen eingeschalteten Briefen wieder zum Lesen geben. Gute Nacht!

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. J: Wahrheit 7, 362× (undat., vereinigt mit Bd. VI, 383f., Nr. 881).

Müllers Bericht: vgl. Bd. VI, Nr. 230.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_1.html)