Von Jean Paul an Carl Friedrich Kunz. Bayreuth, 26. März 1816.
Brieftext
Im zurückgeschickten Kästchen war freilich nicht viel neues, wenn
ich den schönen Dachziegel ausnehme. Viele
Stillingiana sind
Dachziegel-Surrogate. Indeß brauchen wir vielleicht den
Stein
gar nicht, da das Kästchen schon mit 16 Pfunden —
ich hätte beinahe
16 Ahnen geschrieben — fuhrwagenfähig wird.
Auf der einen Seite
begreif ich es leicht, daß Sie mir
gar nichts Neues geschickt, weil
ich es für den schnellen
Umtrieb allerdings immer viel zu lange be
halte; und ich werde am Ende meinen alten Vorsatz ausführen,
1 Monat im schönen Bamberg zuzubringen, blos um, ohne
den
Fuhrmann und Tafeldecker Weber,
frisches Manna zu genießen
aus erster, Ihrer Hand.
Übrigens können Sie, wenn nicht vom Schwer- sondern vom
Vollmachen die Rede ist, ja statt des Ziegels mit
ziegelsteiner[n]en
BüchernZ. B. mit den 4 letzten
Bänden von Nikolais Reisen und überhaupt
mit Reisen.
das Dach decken. Ich bitte Sie, mir die Bücher nach der
Priorität des Aufschreibens zu wählen und mir die zuletzt stehenden
nur zuletzt in der Noth zu schicken: so 〈dann〉 wird mein
Tafeldecker
kein Dachdecker sein.
Ihr
ergebener
Jean Paul Fr. Richter
Gibt es noch keine 6te Fortsetzung des Katalogs?
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_165.html)