Von Jean Paul an Emanuel Osmund. Bayreuth, 27. oder 28. Januar 1815.

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Brieftext

[ Bayreuth, 27. oder 28. Jan. 1815 ]

Herzlichster! — Hier alles zurück. — Die Voigt findet jedes und
ich auch heute trefflich getroffen. — Arme Goldschmidt! — Entweder
ein Zögling oder noch gewisser die Magd ist wenigstens Helfershelfer.
Daß eine Magd weinen, schreien, die Hände ringen, sich verfluchen
und vermessen und doch den Wein gestohlen haben kann, erfuhr ich
auf der Dürschnitz und bei Fischer. — Dank für Gestern und die
Hoffnung des Heute.

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 27ten [aus 28ten oder umgekehrt] Jan. 15.

Die Voigt: vgl. Bd. VI, Nr. 30; es handelt sich wohl um die Porträts von Lehmann, s. Nr. 20ff. Goldschmidt: Karoline, unverheiratete jüdische Kunststickerin in Berlin, Freundin Emanuels, auf den sie sich anscheinend vergebliche Hoffnung machte; vgl. Nr. 122 und 264†. Über Karoline Goldschmidt s. Thersites [Garlieb Merkel], hrsg. von M. Müller-Jabusch, Berlin 1921, S. 114. Dürschnitz: Bayreuther Vorstadt, wo Richters 1805—08 gewohnt hatten. Bei Justizkommissar Fischer hatten sie 1808—11 logiert; die Szene mit der diebischen Magd scheint aber 1813 in der Braunschen Schloßapotheke passiert zu sein, s. Bd. VI, Nr. 781 und 787.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_17.html)