Von Jean Paul an Emanuel Osmund. Bayreuth, 18. Februar 1815.
Brieftext
Guten Morgen, Emanuel! Leider will das Schicksal, daß Sie
auf
keine Art zweimal da sein sollen, da es bei andern Leuten, wo
einmal zu viel ist, gar nicht aufhört. Sogar die Kinder ergriff die
Unähnlichkeit. Max: der Mund ist
gar nicht da. — Caroline: alles
Liebende fehlt — und ich: alles Kräftige. — Mich und Sie
nahm
er sehr bei der Nase,
doch Sie am meisten. — Die Saale wird vor
dem 1. März flüßig; aber kann das Schrön wissen? Gibt es so
viele Wetterpropheten? In ganz Hof
nur einen, als ich da war. —
Und dieses Abderitendekret müssen Sie doch bezahlen? — Ein
preu
ßischer Generaladjutant v. Bursky — mit Orden, eisernen und edel
steinernen besetzt — gab mir ein
treffliches Werkchen: Preußens
Recht gegen den sächsischen Hof, vom Staatsrath Niebuhr. Ich
kenne nichts Schöneres über Preußen. Es ist nur 100 Seiten
stark.
Leider ists mit ihm abgereiset.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_33.html)