Von Jean Paul an Charlotte (Pseud. Lydie) Schütz. Bayreuth, 30. Dezember 1817.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 30. Dez. 1817 ]

Gebe Gott, liebe Lotte, daß meine beklommene Antwort auf
Ihren beklemmenden Brief Sie noch findet — (Der letzte Brief in
diesem Jahr — die Kälte zu Weihnachten ist der Ruprecht des
Christkindes — Aber der weibliche Körper hat so viele Kraft, Er
mattungen auszuhalten und nur langsam zu sterben, als das weib
liche Herz.) — Möge Sie der Unendliche schon hier belohnen, wo
der Mensch den überirdischen Lohn sich erst verdienen muß.

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Lotte [aus Julie] Schütz 30 Dec. B: IV. Abt., VII, Nr. 73. Das Eingeklammerte ist Konzept und vielleicht nicht oder verändert in den Brief aufgenommen.

Vgl. Nr. 158† u. 263. Lotte hatte ein Exemplar des (in der Waisenhausbuchhandlung in Halle gedruckten) 1. Bandes ihres Werks geschickt und ein Drittel des zweiten Teils mit der Bitte um baldige Rücksendung. Sie hatte einen 8 Tage vorher geschriebenen versiegelten Brief beigelegt, den Jean Paul gleich nach der Lektüre verbrennen solle (vermutlich ihre Liebe zu Heinrich Voß betreffend, vgl. 171, 7f.†). Sie sei sehr krank und hoffe, er werde nach ihrem Tode den Rest ihres Werkes herausgeben. — Die Antwort traf sie nicht mehr am Leben, s. IV. Abt. (Br. an J. P.), VII, Nr. 88.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_365.html)