Von Jean Paul an Charlotte (Pseud. Lydie) Schütz. Bayreuth, 9. März 1817.

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Brieftext

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[ Bayreuth, 9. März 1817 ]

— daß Ihnen ein Buch schwerer anzubringen als hervorzubringen
wird und daß es leichter aus dem Kopfe als in die Köpfe kommt.
Es ist dieses aber leider das Schicksal jeder geistigen Erstgeburt, die
wie bei den Juden eine körperliche, immer geopfert wird. — Ihren
Vierbogenbrief entziehen Sie mir ja nicht, wenn er auch für mich
mehr ein Steck- als Adelbrief sein sollte. Ich lese oft genug, daß
ich nicht genützt; aber nie recht, wo und wie ich geschadet, wenn
gleich mit dem frömmsten Willen. Indeß ohne Wehthun an ein
zelnen ist kein Wolthun an vielen möglich. Leben Sie hoffend!
Der einzige rechte Wunsch für Sterbliche.

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Lotte Schütz 9. März. (Konzept vorher.) A: IV. Abt., VII, Nr. 73?

Vgl. Nr. 158†. Sie hatte anscheinend um Empfehlung ihres Buchs an Cotta gebeten, da Wilmans seine Verlagszusage (s. zu Nr. 177) wohl zurückgezogen hatte. Der Vierbogenbrief bezog sich vermutlich auf die Levana.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_263.html)