Von Jean Paul an Charlotte (Pseud. Lydie) Schütz. Bayreuth, 15. Mai 1816.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 15. Mai 1816 ]

Ihr Brief hat mich sehr erfreuet auf doppelte Weise, durch die
Menge angenehmer Nachrichten und angenehmer Einfälle zugleich;
er ist eine Schöne im schönen Kleide .... Gern erlaub’ ich dem
Verleger einen diskreten Gebrauch meines Urtheils über Ihr Buch;
denn meine Wahrheiten in Briefen nehm’ ich nicht vor dem Publi
kum zurück und Ein Mensch ist so viel als die Welt ... wünsch’
ich Ihrem Leben heitern Himmel, aber blos viel Morgensonne,
die Sie ohnehin durch Ihre Brenngläser zu einer Mittagsonne
machen werden.

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Lotte Schütz [nachtr. in Jena ] den 15ten Mai. i: Wahrheit 8, 56. B: IV. Abt., VII, Nr. 26.

Lydie (vgl. Nr. 158†) hatte nunmehr ihren wahren Namen und auch den von mehreren gemeinsamen Bekannten (Familie Seebeck, Julie von Balthasar, ihre Tante Griesbach) genannt und die guten Folgen von Jean Pauls Brief geschildert. Durch Vermittlung ihres ehemaligen Lehrers Anton Gruner, Direktors der Bürgerschule in Frankfurt a. M., eines Anhängers Pestalozzis, habe sie einen Verleger für ihr Buch gefunden, Wilmans, der gern Jean Pauls Urteil darüber verwerten möchte.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_177.html)