Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Ohne Ort, 3. Februar 1818.

Zum TEI/XML DokumentZur originalen Webseite

Brieftext

[Unter einem Brief Karolinens v. 3. Febr. 1818]

N. S. Sie sollten, höchstgeschätzte Freundin, das ganze Jahr
nichts thun als schenken — wiewol Sie es auch thun —, weil niemand
mit solcher gefälligen Wahl zu schenken weiß als Sie. Ihre Federn
sind für mich einem Paradiesvogel aus den Flügeln gezogen; sie
sind meine einzigen Brieffedern und meine andern theuersten bleiben
blos dem gemeinen Gebrauche. — Im Frühjahr werd’ ich Heidel
berg
wiedersehen und einige neue Menschen dazu; aber dieß wird
mir die Sehnsucht nicht nehmen, womit ich nach Ihren leeren
Wohnzimmern aufblicken werde. — Ich grüße theilnehmend einen
Sohn, der seine helle und warme Mutter zugleich mit Erfüllen und
Geben von Hoffnungen belohnt. Und auch von andern werde Ihr
schönes Herz, liebe Freundin, belohnt und erfreuet.

J. P. F. Richter

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: ehem. Freiherr von Ende, Alt-Jeßnitz; auf der 4. S. von 7 S. 8°. A: IV. Abt., VII, Nr. 95.

Vgl. zu Nr. 363. Karolinens Brief handelt von Jean Pauls Befinden, von ihren Schwestern und deren Männern u. a. m.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_375.html)