Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Ohne Ort, 3. Februar 1818.
Brieftext
N. S. Sie sollten, höchstgeschätzte Freundin, das ganze Jahr
nichts thun als schenken — wiewol Sie es auch thun —, weil niemand
mit solcher gefälligen Wahl zu schenken weiß als Sie. Ihre
Federn
sind für mich einem Paradiesvogel aus den Flügeln
gezogen; sie
sind meine einzigen Brieffedern und
meine andern theuersten bleiben
blos dem gemeinen Gebrauche.
— Im Frühjahr werd’ ich Heidel
berg wiedersehen und einige neue
Menschen dazu; aber dieß wird
mir die Sehnsucht nicht
nehmen, womit ich nach Ihren leeren
Wohnzimmern aufblicken
werde. — Ich grüße theilnehmend einen
Sohn, der seine helle
und warme Mutter zugleich mit Erfüllen und
Geben von Hoffnungen belohnt. Und auch von andern werde
Ihr
schönes Herz, liebe Freundin, belohnt und erfreuet.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_375.html)