Von Jean Paul an Carl Hering. Bayreuth, 18. August 1818.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 18. Aug. 1818 ]

— Ihr Werk, das ich sogar in meiner ästhetischen Werkstatt zu
weilen benutzen kann. Eigentlich aber ist es für den ausgelernten
Historiker, der zu den Jahren sogar noch die Tage behalten will.
Nur das Rubrikregister scheint mir mühsamer als unentbehrlich zu
sein... Ihr politisches Werkchen hat durch den ruhigen Sekzion
〈Sezier-〉bericht manches in meinen Ansichten verändert. Aber auch
schon früher sagt’ ich mir: jedes mal, wenn ein Volk seinen Fürsten
liebt, hat es Recht; mit dem Hassen vielleicht etwas weniger und mit
dem Schelten am allerwenigsten, denn jedes schilt.

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Karl Hering in Dresden, Sekret. des Sanitäts Kolleg. 18 Aug. Der in meinem Besitz befindl. Umschlag des Originalbriefs trägt die Anschrift: Herrn Karl Hering, Sekretar des Sanitätkollegiums in Dresden. Fr. Gr. (Poststempel: Bayreuth 19. Aug. 1818.) Auf der Innenseite nicht zugehörige Notizen von Jean Pauls Hand. B: IV. Abt., VII, Nr. 143. 226,17 noch] vielleicht auch

Hering hatte den von ihm herausgegebenen und Jean Paul gewidmeten „Täglichen historisch-politischen Erinnerungs-Almanach“ (Bibliogr. Nr. 2389) übersandt, dazu noch ein im Frühjahr 1815 geschriebenes, aber verbotenes Schriftchen (vermutlich auf die sächsisch preußische Frage bezüglich, vgl. zu Nr. 6). Den Almanach erwähnt Jean Paul rühmend in einer Fußnote seines Aufsatzes „Berichtigung eines chronologischen Irrtums über die Abreise Jean Pauls von Dresden“ (1822).

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_454.html)