Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 21. Dezember 1818.
Brieftext
So früh ich mich auch immer Monate vorher aufmache, so
komm’
ich doch kaum vor Thor auf schluß des Morgenblattes für
das Neujahr mit meinen Frachten an, weil ich zuviel
Vergangenheit
und Zukunft aufzuladen habe.
Von gegenwärtigem Aufsatze muß — wenn nur möglich — die
erste oder ernste Abtheilung ganz in das erste Blatt
gebracht werden.
Die acht andern mögen sich dann in mehre
Blätter, doch so zer
streuen, daß einige
Rücksicht auf Zusammenhang und auf das
Gedächtnis der Leser
genommen wird.
Ihre Güte hat immer das Freiexemplar verdoppelt; ich bitte
Sie nur um Eines auf der fahrenden Post.
Den Betrag für meine vorigen Aufsätze dieses Jahrs bitt’ ich
Sie in einem Papier auf Frankfurt a/M anzuweisen. Sie werden sich
noch erinnern, daß das Honorar nach Schmelzle’s Druck zu 5
L.d’or
für 1 Bogen gerade 16 L.d’or für 1 Morgenblattbogen nach Ihrer
Berechnung gab.
Da Sie leichter im künftigen Jahre mich selber sehen werden als
in diesem noch eine Zeile von mir: so will ich dieses mit
den herz
lichsten Wünschen für Ihre
Zukunft schließen, von der Sie wahr
scheinlich nicht viel mehr nöthig haben werden als rechte Gesund
heit für sich und die Ihrigen.
unveränderlicher
Jean Paul Fr. Richter
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_485.html)