Von Jean Paul an Franz Wilhelm Jung. Bayreuth, 2. März 1819.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 2. März 1819 ]

— Witz, Ironie etc. geben Ihrem Buche so viele Vorzüge, daß
man ihnen so gern noch einen einzigen, ohne welchen Verleger und
Leser schwer zu finden, hinzuwünschte, nämlich Kürze. Durch steil
rechte Striche hab’ ich am Rande die schönsten Stellen bezeichnet;
durch wagrechte im Text, kurz durch eine Verkürzung über die
Hälfte, die aber keine laesio u[ltra] d[imidium] sein würde, könnten
Sie viel nachhelfen ... Ferner sollten die Begebenheiten sich mehr
aus als neben einander entwickeln. Wie eine Quelle wird die
Satire immer mächtiger, je länger sie geflossen. — Einölen meines
körperlichen Räderwerks mit Wein. — Ich wollte, ich könnte mir
einen Wein Champion 〈Campio〉 halten — der Wein ist nur
meine 2te Dinte zum Eintunken.

Textgrundlage

Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Hofrath Jung 2 [aus 1] März. B: IV. Abt., VII, Nr. 157 und 165. A: IV. Abt., VII, Nr. 173.

Jung hatte wiederholt um Rücksendung des Mspts seines Romans „Mein Torso“ (vgl. I. Abt., XVI, 467f.) gebeten, das er J. P. nach Heidelberg geschickt hatte. Nach A enthielt der Brief auch die Bitte um Beschaffung von weißem Graves-Wein.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VII_510.html)