Von Jean Paul an Georg Joachim Göschen. Bayreuth, 31. Juli 1809.

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Brieftext

Bayreuth d. 31. Jul. 1809

Hier send’ ich Ihnen für Ihr Taschenbuch endlich den Beitrag,
der nur auf den Abzug der Östreicher wartete, um den Weg zu
einem bessern Leser, als die bewaffneten Leser auf der Poststrasse
sind, anzutreten.

Sogar die sächsische Zensur, welche so gern amputiert — oft
weniger kranke als starke Glieder —, wird, hoff’ ich, an meiner
„Belagerung“ ihre Instrumente nicht anzusetzen brauchen.


Ich bitte Sie, wenn es Ihre Geschäfte erlauben, um Anzeige
des Empfangs. Mit Vergnügen ergriff ich die Veranlassung
Ihres Kriegskalenders, an Sie zu schreiben und Sie meiner Hoch
achtung zu versichern.


Ihr
Jean Paul Fr. Richter

1 N. S. Peter Stöcklein war wirklich der erste Buchhändler
in Leipzig und starb 102 J[ahre] alt; aber das Zitatum konnt’ ich
in meinen etwas dicken Exzerpten nicht sogleich finden.


2 N. S. Krause findet nicht sogleich Zeit zu einem Briefe;
auch wartet er noch immer auf den Ihrigen, den Sie ihm durch
mich versprochen.


Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin acc. ms. 1901. 194 (derzeit BJK). 1½ S. 4°. K: Goeschen 31 Jul. A: IV. Abt., VI, Nr. 33. 43,18 Östreicher] aus Österreicher H

Mit der Humoreske „Mein Aufenthalt in der Nepomuks-Kirche während der Belagerung der Reichsfestung Ziebingen“ für den Kriegskalender auf 1810. Peter Stöcklein: vgl. I. Abt., XIV, 225†.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_128.html)