Von Jean Paul an Georg Joachim Göschen. Bayreuth, 28. April 1810.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 28. April 1810 ]

Vergeben Sie mein Verzögern meinem Bejahen. Ich wollte
erst gewiß sein, ob ich etwas erfände, was für Ihren Kriegs Ka
lender sich nicht nur einigermassen im Werthe sondern auch im
Gegenstande eignete. etc. etc. Denn im Feuer der Arbeit setz’ ich
mir keine typographische, nur ästhetische Gränzen.... Der treff
liche Verleger Klopstocks etc. hat nur den einen Fehler, daß er nicht
genug Selbst-Verleger d. h. der seiner eignen Schriften ist; denn
er könnte etwas in [?]

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Göschen 28 Apr. B: IV. Abt., VI, Nr. 68. A: IV. Abt., VI, Nr. 75.

Göschen hatte gebeten, ihm bis Ende Juli wieder „einige Bogen“ für die Fortsetzung des Kriegskalenders zu senden, da Jean Pauls vorjähriger Beitrag („Mein Aufenthalt in der Nepomukskirche“) so viele Leser erheitert habe. Vgl. noch A: „Sollte ich nur um einen Bogen gebeten haben: so setzen Sie es auf Rechnung der Bescheidenheit. Großer Gott! würde Yorick sagen, wie kann ein Buchhändler einem Richter Schranken setzen! Wer schaffen will, muß Raum haben.“ Wozu J. P. am Rande bemerkt: Ich hatte auch dieß nicht gemeint, sondern nur geschrieben, er solle mir Platz frei lassen, weil ich mir nie typographische, sondern nur ästhetische Schranken setzte. Der Schlußsatz bezieht sich auf Göschens Büchlein „Johanns Reise“, das J. P., wie er in einer Randbemerkung zu A angibt, vor 20 Jahren in Hof gelesen hatte; vgl. Nr. 290.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_262.html)