Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 9. Dezember 1809.

Zum TEI/XML DokumentZur originalen Webseite

Brieftext

[ Bayreuth, 9. Dez. 1809 ]

Guter Emanuel! Beide Leute meinen es freilich recht gut sogar
bei Irrthümern, welche freilich oft 1 fl. 39 kr. rh. kosten, nicht sie,
sondern Sie. Die gute W[ilhelmine] heilt wahrscheinlich kein Arzt
und Ort — wahrscheinlicher ein Jahrzehend, sobald sie es über
lebt. — Auch ich finde närrische Undeutlichkeiten; aber blos weil
ich keine andern Briefe lese als die an mich und für mich (nämlich
von Ihnen). Langermann oder irgend ein trefflicher Arzt hilft
nicht, wie etwan Gott, aus der Ferne herab. Allerdings hälfe
mehr erstlich die Reise zu uns, dann das Dableiben; nur ist Brief
und Weiber-Porto stark. — Überall aber erscheint der Mann mir
ächt und gut — weiter als es nur sonst ein Edelmann ist — und
er steht in seiner Unbefangenheit eigentlich höher als er weiß und
sie selber.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 9 Dec. 9. 74,11 gut] danach gestr. und thun 16 lese] aus gelesen

Es handelt sich um Briefe des Ehepaars von Kehler aus Glatz an Emanuel, vgl. Nr. 152† und 202.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_200.html)