Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 30. Dezember 1810.

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Brieftext

[ Bayreuth, 30. Dez. 1810 ]

Guten Morgen, Alter! Hier Eine Literaturzeitung. Zwei warten
auf dem Kanapee auf dich. — Ich fahre heute mit 3 Kindern und
1 Pferde auf die Hermitage. Ist draußen einem Hunde ein Ge
sellschaftszimmer so gut verboten als die Gasse? Quaestio. —
Wagner
versicherte mich ernsthaft, sein Schneidermeister habe das
Handwerk durch den Galgen bei der Revüe-Affaire beleidigt ge
funden. Seltsam wär’ es, wenn ich mit diesem Gewerke zu fechten
bekäme; und insofern dabei blos geschrieben, nicht geprügelt würde,
wär’ ich freilich ein glücklicher Mann. — Endlich hat der Buch
binder Zeit gewonnen. Was hier von Müller folgt, ist das
Herausgekommene, ungeachtet der unterbrochnen Zahl. Magst
[du] mir nicht den 1[ten] oder den 8[ten] B. leihen? Aber vorher
sieh die Suite an.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP. Präsentat: Sonntag, den 30 Xbr. 10. 166,20 draußen] aus da 24 f. zu fechten bekäme] aus fechten müßte

Revue-Affaire: vgl. I. Abt., XIV, 274f. Müller: der 1. Bd. der Sämtlichen Werke (1810 bei Cotta) enthält den Anfang der „Allgemeinen Geschichten“, der 8. Kleinere hist. Schriften.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_418.html)