Von Jean Paul an Emanuel und Christian Otto. Bayreuth, 10. April 1811 bis 14. April 1811.
Brieftext
Guten Abend, Alter! Es ist mir als wenn hinter diesem witzigen
Briefe, der aber alle Kennzeichen ächter Weiblichkeit
trägt, noch
etwas steckte, wozu Couvert und die Buchstaben unten auf der
Seite
und anderes gehören. Ich bin begierig, was ein Paar feine
Diebe wie O[tto]
und E[manuel], welche immer wissen,
wo etwas
zu holen — nämlich zu errathen ist, zur Sache
sagen. Mir als
einem ehrlichen Schafe ist der Wunsch einer
Erhellung gar nicht
zu verdenken. — Indeß antwort’ ich,
und, wie gewöhnlich, redlich
und recht und klar und kurz
und (wenns mir einfällt) kaum. Denn
ich bin wol der
ganzen vergangnen Welt schuldig, aber nichts der
gegenwärtigen.
Guten Morgen! Ich war gestern nicht heiter. — Vergessen Sie
ja nicht, mich an dem ungeheuern Gewinn in Frankfurt
durch ein
Loos Antheil nehmen zu lassen.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_475.html)