Von Jean Paul an Emanuel und Christian Otto. Bayreuth, 10. April 1811 bis 14. April 1811.

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Brieftext


[ Bayreuth ] d. 10ten April [1811]

Guten Abend, Alter! Es ist mir als wenn hinter diesem witzigen
Briefe, der aber alle Kennzeichen ächter Weiblichkeit trägt, noch
etwas steckte, wozu Couvert und die Buchstaben unten auf der
Seite und anderes gehören. Ich bin begierig, was ein Paar feine
Diebe wie O[tto] und E[manuel], welche immer wissen, wo etwas
zu holen — nämlich zu errathen ist, zur Sache sagen. Mir als
einem ehrlichen Schafe ist der Wunsch einer Erhellung gar nicht
zu verdenken. — Indeß antwort’ ich, und, wie gewöhnlich, redlich
und recht und klar und kurz und (wenns mir einfällt) kaum. Denn
ich bin wol der ganzen vergangnen Welt schuldig, aber nichts der
gegenwärtigen.


[14. April]

Guten Morgen! Ich war gestern nicht heiter. — Vergessen Sie
ja nicht, mich an dem ungeheuern Gewinn in Frankfurt durch ein
Loos Antheil nehmen zu lassen.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Das Blatt ist anscheinend von einem fremden Briefe, vermutlich dem darin erwähnten, abgeschnitten; am oberen Rande sind noch ein paar halbe Buchstaben sichtbar. Emanuels Präsentat (am Schluß): 14 Apr. 11. 188,12 Abend] aus Morgen diesem] danach a. R. gestr. et caetera 20—22 durchstr., vielleicht von fremder Hand 21 vergangnen] nachtr.

Es handelt sich wohl um den Brief der Natalie Wolffin, vgl. Nr. 481. Das Blatt ist vermutlich zuerst an Otto gegangen; am 14. April (Ostersonntag) fügte Jean Paul den Schlußabsatz auf der Rückseite hinzu und schickte es an Emanuel.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_475.html)