Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 27. November 1812.
Brieftext
Hier, hochgeschätzter H. Cotta, kommen die 3te Abtheilung der
Vorschule und das 1te
Bändchen der Levana. Sollt’ ich der letzten
noch eine Zueignung beifügen, so wird immer noch am Ende
des
Abdrucks Raum verbleiben. Das 2te und 3te Bändchen folgen viel
leicht noch in diesem Jahre.
Wie weit ist in der Vorschule schon gedruckt? Sie wissen
meine
heiße Bitte um ein Schmutzexemplar, damit ich die
Druckfehler,
die schwerlich zu vermeiden, anzeige.
Wenn Sie etwas aus diesen zwei neuen Auflagen heraus heben
für das Morgenblatt, so können Sie schon anmerken, daß jede
um
18 Bogen stärker geworden.
Nach unserer Verabredung bitt ich Sie, da jede Hälfte beifol
gender Bände wenigstens 10 Bogen betragen muß, um eine An
weisung von 60 Louisd’or, am liebsten auf Leipzig, dann Frank
furt, dann Nürnberg.
In Ihrer neulichen Rechnung (vom 26. Sept.) vergaßen Sie
den Aufsatz im Morgenblatte N. 203 über
schriftstellerische etc. Sitt
lichkeit.
Haben Sie für mich an Wolke die Schuld für den „Anleit“
zahlen lassen?
Der Setzer habe die Güte, die Levana nach den 7 Bitten
der
Vorschule zu setzen.
Könnten nicht drei Männer zu einem recht komischen Taschen
buch auf 1814 zusammen treten, Sie, Ramberg (dieser deutsche
Hogarth) und ich als Erklärer?
Ich bitte Sie um einen so gütig-schnellen Empfangschein als Sie
das vorige mal mir schickten.
Leben Sie — passabel! Denn weiter bringt man es jetzo nicht.
Ich grüße Wangenheim.
ergebner
Jean Paul Fr. Richter
N. S. Ist mirs möglich, so send’ ich für den Anfang des Morgen
blatts 1813 einen dichterischen Anfang. Einen satirischen ver
trägt die Zeit nicht.
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_703.html)