Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, Mai 1813.

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Brieftext

[ Bayreuth, Mai (?) 1813 ]

Lieber Alter! Ich hätt’ es früher einsehen sollen, daß die Briefe
Mariannens durchaus nur von 1) dir und 2) Emanuel gelesen
werden können; schon aus meiner alten Regel, daß man blos in
höchster Gewißheit der Einerleiheit des fremden Urtheils mit dem
eignen mittheilen dürfe; und diese Gewißheit existiert nur unter uns
dreien. — Du wirst im Briefe eine erhabene Ansicht finden, welche
niederquetscht nicht zum Petrus, sondern tiefer; aber welche Gestalt
in der Geschichte besteht vor Christus?

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Berlin JP.

Jean Paul wünschte die Briefe der Lux wohl vor allem nicht von Amöne gelesen, vgl. 278, 11ff. — Nach Försters Bericht (Wahrheit 7, 326) hatte Marianne anscheinend in einem ihrer Briefe geschrieben, Jean Paul sei für sie ein Heiliger, ja ein neuer Christus.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_755.html)