Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 15. Juli 1813.

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Brieftext

[ Bayreuth, 15. Juli 1813. Donnerstag ]

Mein guter Emanuel, der für mich so abwesend ist, als wär’
er im Himmel! Aber leider für ihn ist er noch nicht im größten!


Hier alle begehrte Papiere! — Freilich wünscht’ ich für die neuen
300 fl. kein Geld, sondern einen Schein, aber auch, wenn es Sie
nicht geniert, einen von der übrigen Summe geschiedenen Schein.
Doch sogar diese Bitte ist eine Narrheit; denn will ich z. B. zu einer
Flucht von Ihnen Geld, so bekomm’ ich es ja doch. — Mein Brief
an Thieriot folgt hier noch unvollendet; seinen erbitte mir zurück. —
Der Brief Mariannens wird Sie erquicken; Sie sollten sie sehen
und heirathen. So offenherzig war noch kein Weiberherz. Aber,
Guter, meine Antwort darauf kann weder vom wärmsten Gefühl,
noch der furchtsamsten Rechtschaffenheit allein eingegeben werden,
sondern von einem Verstande, von welchem meiner nicht genug be
kommen hat.

Allerdings ging Freitags eine fahrende Post nach Stuttgart, und
doch fürchte ich, sehr spät gekommen zu sein für den Almanachdruck.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 15 Jul. 13. J: Denkw. 1, 255×.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_777.html)