Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 6. März 1814.

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Brieftext

[ Bayreuth, 6. März 1814 ]

Guten Morgen, mein Emanuel! In gewissen Jahren wird das
Leben ein fortdauerndes Verlieren. Ob ich gleich den guten Mann
nicht sah, so ists doch, als wär’ er mir jetzo erst unsichtbar geworden.
Das Zerreißen einer solchen Ehe ist härter als die unglücklichste. —
Ich werde ihr schreiben. — Gott erhalte mir meine Freunde! Es
wäre wirklich schön, wenn man in Gesellschaft sterben könnte wenn
man in Gesellschaft gelebt.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 6 Mart. 14. J: Denkw. 1, 260×. 362,21 Ob ich gleich] aus So wenig ich

Emanuel hatte einen Brief von der Hofrätin Heim in Meiningen erhalten, worin sie den Tod ihres Mannes anzeigte; s. Nr. 198†, 847 u. Br. IV, 446, Nr. 29. Jean Paul hatte den Hofrat in seiner Meininger Zeit wohl nur selten zu sehen bekommen.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_838.html)