Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 1814 oder 1815.

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Brieftext

[ Bayreuth, 1814 oder 1815? ]

Guten Morgen, Alter! Lies doch das seltsame Ding von Cha
misso, worüber ich viel reden möchte. — Magst du mir nicht Kan
ne’ns Zwilling a pede wieder leihen? — Das jetzige VolkSieh Schlemihl p. 127 den A[dolf] Wagner. 20 , das
mit Einfalt und Tiefe der Seele prahlt und dessen Worten nichts
unterliegt, sollte wirklich in einer physiognomischen Reise von
Musäus entkleidet werden.


Jean Paul Briefe. VI.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: DLA, Marbach (64.129,2); ehem. Kat. CXXXII Henrici (April 1928), Nr. 432. 416,16 Zwilling] aus Johannes

In der 1814 bei Schrag in Nürnberg erschienenen Erstausgabe von „Peter Schlemihls wundersamer Reise“ steht hinten S. 127ff. eine längere „Literarische Anzeige“ der „Geschichte des Zwillings a Pede von Johannes Author“ (d.i. Joh. Arn. Kanne, Nürnberg 1811), gez. A. W. (d.i. Adolf Wagner, der mit Kanne befreundet war), worin „die nur still und sanft durchleuchtende klare, ruhige Milde eines einfachen, gesunden Gemüths“ im Gegensatz zu der „prunkenden Armseligkeit und Tyrannei der Aufklärung“ und dem „Alexandrinismus in der Poesie“ gepriesen wird. — In seinem Handkalender für 1815 hat Jean Paul hinten notiert, daß er Schlemihl an Emanuel geliehen habe.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_970.html)