Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 18. Mai 1809.

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Brieftext

[ Bayreuth, 18. Mai 1809 ]

Und wir wollen noch klagen? — An Gerechtigkeit ist jetzt nicht
zu denken, nur an Verstand. — Das Ende, das unmaskierte Carnaval,
erquickte mich. — Ihr Leute, wartet doch; jetzt gibts keinen großen
Menschen, das stürmische Europa zu glätten und zu ordnen; folg
lich wär’ es ein Unglück gewesen, wenn deutsche Siege, d. h. ein
deutscher Bauernkrieg, ohne den Dito-Kopf erfolget wären, der
erst die Kriege gut macht. — Haben wir uns freilich jetzt wieder
geschwächt, so gilts für die zweite Partei auch; und beide erholen
sich mit einander, ja nur auf Einer Seite wächst der Haß — aber
nur erst einen Prinzipal-Kopf her!


N. S. Muß man auch jetzt nach Hof einen Paß lösen?

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: SBa. Präsentat: 18 Mai 9. Auf angeklebtem Zettel Bestätigung der Echtheit durch Dr. Aub. J: Denkw. 1, 215×. 34,8 Dito-] nachtr. 11 aber] aus also 12 einen] aus den

Emanuel hat darunter vermerkt: „Korresp. zwischen dem römischen und franz. Hof. 1808.“ Gemeint ist die anonyme Schrift (von J. H. Keßler): „Authentische Correspondenz des römischen Hofes mit der französischen Regierung“, Germanien (Tübingen) 1808.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/VI_99.html)