Von Jean Paul an Joachim Heinrich Campe. Bayreuth, 7. Januar 1807.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 7. Jan. 1807 ]

Mein erster Brief an Sie sollte eigentlich mehr Sie als mich zum
Zwecke haben, damit ich Ihnen würdig genug die Achtung ausdrückte,
die ich für den Sach-, nicht blos Namen-Schulrath so vieler Eltern
und Schulen mit dem Publikum theile. Indeß ist die Achtung auch
zum Theil durch das Vertrauen ausgedrückt, womit ich mich an Sie
in eigner Angelegenheit bittend wende .... Der Vorhang des
Schweigens ist für mich immer einer mit den schlimmsten Figuren
bemalt und hinter ihm können mir nur bessere stehen. Nur die
Zufälle des Kriegs allein können dieses Schweigen und Verschieben
erklären; und daher, um mich etwas durch sie durchzudrängen,
mach’ ich Ihnen hier die Mühe einer Erkundigung oder Beleh
rung.

N. S. Geben Sie uns bald Ihr Wörterbuch, das Leben in das
naßkalte des potenz[ierten] Gottscheds bringen soll.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K: Campe 7. Jenn.

Die Bitte bestand jedenfalls in der Anfrage, warum Vieweg (Campes Schwiegersohn) die Freiexemplare der Levana und das Honorar nicht schicke; s. FB Nr. 50. 123, 31f. Campes „Wörterbuch der deutschen Sprache“ erschien 1807—11 in 5 Bänden; s. Nr. 505. Mit dem potenzierten Gottsched ist Joh. Chr. Adelung gemeint, dessen hochdeutsches Wörterbuch zuerst 1774—86 erschienen war.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_299.html)