Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 6. April 1807.

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Brieftext

Bayreuth d. 6. Apr. 1807

Hier, lieber Cotta, send’ ich schon wieder zwei Aufsätze. Welchen
man für den bessern hält, der mag voranstehen. Künftig, obgleich
nicht bald, schick’ ich Ihnen vielleicht einen ernsthaften Aufsatz.
Dem Zensor der Teufels Beichte nehm’ ichs gar nicht übel, daß er
diesen vom Beichtstuhl abgewiesen. In meinen „vermischten Werk
chen“ die zu Michaelis herauskommen, wird es ohne Anstoß durch
laufen; aber in einer täglich herauskommenden Tagsschrift, die
einer Zeitung gleich umherwirkt, gibt freilich die allgemeinste Satire
den bestimmtesten Anwendungen zu viel Gelegenheit.


Wenn es Ihre Exemplare nicht defekt macht, so bät’ ich wol um
1 Exemplar von den Blättern dieser beiden und des vorigen Auf
satzes.

Wo möglich wünscht’ ich den längern Aufsatz auf einmal gegeben.

Leben Sie wol! Der Himmel schenke Ihnen und dem Buchhandel
und den Wissenschaften bald Frieden!


J. P. F. Richter

Dieses Zeichen □ bedeutet in meinen Aufsätzen, daß der Setzer
einen Absatz zu machen hat.


Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

H: Cotta-Archiv. 3 S. 8°. Präsentat: 20 Apr. 1807; [b.] 9 Jun. K: Cott. 6 Apr. A: IV. Abt., V, Nr. 132. 142, 27 Apr.] aus März H 32 meinen] danach gestr. nächsten H 33 durch] aus mit H 143, 2 Anwendungen] aus Beziehungen H

Mit den Aufsätzen „Lesers Leiden durch literarische Sprüchwörter“ und „Springbrief eines Nachtwandlers“, abgedruckt im Morgenblatt v. 17. April u. 17. Juni 1807.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_341.html)