Von Jean Paul an Johann Friedrich Vieweg. Bayreuth, 7. April 1807.
Brieftext
Ich habe, lieber Vieweg, so wol die zweite Lieferung von 200
rtl.
pr. c. von H. Kummer d. 29 März erhalten, als gestern Ihr mir
so wolthuendes Blatt. Ich freue mich, daß ich mir
immer bisher solche
Erklärungen von Ihrem Schweigen gegeben
als Sie mir sie selber
noch bestimmter jetzt geben; und ich
wünsche herzlich, daß Sie der —
wahrscheinlich nahe — Friede
für Ihre Sorgen und Opfer belohne.
Wie Sie Wort halten, würd’
ich, wenn nicht schon vorher von andern,
auch aus der
beobachteten Pünktlichkeit des Johannis Termines
wissen.
Sie haben aber in Ihrem lieben Briefe das Mspt „Ergänzungs
blatt etc.“ zu erwähnen vergessen. Ich
kann es, wenn Sie es nicht
verlangen, sehr gut in meine
„vermischten Werkchen“ zur M[ichaelis]
Messe aufnehmen.
Ich bitte Sie, vom rückständigen Honorar noch die 15 Thaler für
Fromman in Jena abzuziehen. In der
zweiten Lieferung hatte mir
Kummer über 100 rtl. in preuss. 2 Groschenstücken geschickt,
die
hier beträchtlich verlieren; 6 Gr. Stücke gehen leichter.
Es sollte mich wundern und freuen, wenn dießmal nicht die Oster
messe um 6 Monate später fiele; dann aber wird wie nach
einem
langen Nachwinter der literarische Frühling desto
üppiger auf
blühen.
Leben Sie wol!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_342.html)