Von Jean Paul an Joseph Scherer. Bayreuth, 10. November 1807.

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Brieftext

Kopie
[ Bayreuth, 10. Nov. 1807 ]

Sie versprachen mir in der ersten Hälfte des Oktobers die erste
Hälfte des Honorars zu schicken, und jetzt die zweite. Wir haben uns
aber beide in unsern Hoffnungen verrechnet. Ich melde Ihnen dieß
heute, ob es gleich möglich ist, daß sich dieses Blättchen und Ihre
Abgesandtschaft unterwegs begegnen. Da ich die Regelmäßigkeit,
die man an meinen geschriebenen Werken vermissen will, in meinen
bürgerlichen bewahre und sehr bestimmt auf andere rechne, wie ich
andere eben so auf mich rechnen lasse: so hat mich diese kleine Ver
zögerung — weil ich ähnliche auch von andern erfahre — etwas in
Verlegenheit gesetzt, die Sie, hoff’ ich, nach dem Empfange dieser
Bitte abkürzen werden. Da Gold in Natur bei diesen kontribuzions
reichen Zeiten und Friedrichsd’or zugleich mit dem Friedrich
selber etwas rar geworden: so versteht es sich von selber — falls
dieser Umstand Sie gehindert hätte — daß Sie dafür Silber nach
dem jetzigen Kurse senden können.


Ich kenne Sie aus Ihren Briefen und fremden Nachrichten so
loyal und liberal, daß ich froh auf Ihre Antwort rechne. Leben Sie
wol. Grüßen Sie Jakobi und Schlichtegroll; jenen noch mit dem
Zusatze, daß blos die Länge meiner Antwort die Langsamkeit der
selben verursache.

Textgrundlage

Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961.

Kommentar (der gedruckten Ausgabe)

K (nach Nr. 423, von 176,34 zu ab von Karolinens Hand): Scherer d. 10 Nov.

How to cite

Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_425.html)