Von Jean Paul an Karl Friedrich Heinrich Graf von der Goltz. Bayreuth, 29. Februar 1808.
Brieftext
Dießmal, H[err]
G[raf], schreib’ ich spät, von Arbeiten
und den
Winter-Einflüssen umfangen. Aber Sie bekommen mehr als
Ersatz
durch das beiliegende Briefchen wenn nicht an, doch für Sie.
R[osalie]
hatte schon ihr Bild mir zugesandt; aber theils die Un
ähnlichkeit, theils mein
Ehrenwort, ob ich nicht mit der Absendung
mein Wort bräche,
ließen es bei mir bleiben. Sehnlichst wünscht
R.
Ihres; dieß wäre weniger gegen mein Wort — und desto mehr
für
mein eignes Vergnügen —, wenn ich das Bild bekäme und
bei mir
behielte (bis zur gerechten
Zeit der Auslieferung), da ja R. dann
schon oft genug in die Kapelle ihres Heiligenbildes
wallfahrten würde.
Eine Freundin kann hierin besser die
Sprecherin einer Freundin sein
als ein Freund; darum fährt
meine Frau nachher fort.
Möchten Sie mir doch, als einem patriotischen Deutschen, keinen
Hoffnungs-Wink künftig entziehen!
How to cite
Jean Paul - Sämtliche Briefe (statisch), herausgegeben von Hanna und Ronja, LaLe 2025 (https://acdh-tool-gallery.github.io/jean-paul-briefe-static/V_488.html)